Biofouling

Die Oberflächen von Schiffsrümpfen sind oft dem Anhaften von Mikroorganismen, Pflanzen, Algen und Tieren ausgesetzt, ein Prozess, der als Biofouling bekannt ist.

Dieser Vorgang führt nicht nur zur Einschleppung und Verbreitung nicht einheimischer Arten in fremde Gewässer, sondern auch zu einem erhöhten Strömungswiderstand der Schiffe. Dieser Widerstand wiederum resultiert in einem gesteigerten Energieverbrauch.

IMO-Biofouling-Richtlinien

Zur Vermeidung von Biofouling, hat die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) Richtlinien für die „Kontrolle und das Management von Biofouling auf Schiffen zur Minimierung der Verbreitung invasiver aquatischer Arten“ herausgegeben. Diese bieten einen weltweit einheitlichen Ansatz für das Biofouling-Management auf Schiffen und wurden erstmals vom Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) der IMO im Juli 2011 angenommen.

Nach intensiven Konsultationen zwischen IMO-Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen, in welche sich auch der VDR intensiv über Deutschland und seinen internationalen Dachverband, dem International Chamber of Shipping, eingebracht hatte, sind im Juli 2023 auf der achtzigsten Sitzung des MEPC die überarbeiteten Richtlinien verabschiedet worden. Die Biofouling-Richtlinien richten sich an Schiffsbetreiber, Reeder, Schiffsbauer, Werften, Klassifikationsgesellschaften, Hersteller von Antifouling-Systemen, Zulieferer und weitere interessierte Gruppen. Sie bieten praktische Empfehlungen zur Reduzierung des Biofouling-Risikos.
Die Richtlinien umfassen verschiedene Aspekte, darunter Design und Konstruktion von Schiffen, Installation und Wartung von Antifouling-Systemen, Überwachung von Risikoparametern, Notfallmaßnahmen, Unterwasserinspektion und Reinigung, Biofouling-Management-Plan, Verbreitung von Informationen sowie Aus- und Weiterbildung.

Runder Tisch Biofouling

Nachdem das BSH im Jahr 2019 erstmals in Kooperation mit dem Verband Deutscher Reeder einen Runden Tisch zum Thema Biofouling initiiert hatte, hat sich dieses Format mittlerweile fest etabliert. Der Runde Tisch fungiert als Plattform für den interdisziplinären Austausch von Informationen über das Biofouling-Management, unter Beteiligung von Behörden, Politik, Industrie, Verbänden, Klassifikationsgesellschaften und Forschungseinrichtungen. Ein bedeutsamer Aspekt dieses Runden Tisches besteht darin, die weitere Überarbeitung und Anpassung der IMO Biofouling-Richtlinien zu unterstützen.

Protokolle und Präsentationen des Runden Tisches Biofouling finden Sie unter diesem Link.