Unterwasserlärm

Der Unterwasserlärm durch menschliche Aktivitäten nimmt in der Meeresumwelt zu. Solche Geräusche können auf verschiedene Weisen einen erheblichen negativen Einfluss auf Tiere haben.

Es gibt viele verschiedene Quellen für Unterwasserlärm, wie beispielsweise Bau und Betrieb von Offshore-Anlagen, Schifffahrt, Baggerarbeiten, geologische Erkundungen usw. mit unterschiedlich negativer Auswirkung auf marine Lebewesen. Der größte nachteilige Einfluss von Unterwasserlärm durch die Schifffahrt resultiert aus der Frequenz des erzeugten Geräusches, die mit der Frequenz vieler mariner Tiere überlappt, die zur Kommunikation genutzt wird.

IMO-Richtlinien zur Reduktion von Unterwasserlärm durch die Schifffahrt

In Anerkennung der negativen Auswirkungen von unter Wasserlärm auf das marine Leben, genehmigte der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt der IMO (MEPC) auf seiner 66. Sitzung im Jahr 2014 die „Guidelines for the reduction of underwater noise from commercial shipping to address adverse impacts on marine life“. Nach ausführlichen Konsultationen in den letzten Jahren zwischen IMO-Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen, an denen sich auch der Verband Deutscher Reeder (VDR) aktiv über Deutschland und seinen internationalen Dachverband, dem International Chamber of Shipping, beteiligt hat, sind im Juli 2023 auf der achtzigsten Sitzung des MEPC die überarbeiteten Leitlinien Unterwasserlärm durch die Schifffahrt verabschiedet worden.

Die überarbeiteten Leitlinien wurden offiziell am 22. August 2023 veröffentlicht, und bieten u. a. Hilfestellung für Interessengruppen, die mögliche Ansätze zur Reduzierung von Unterwasserlärm umfassen.

Der Verband Deutscher Reeder empfiehlt Schifffahrtsunternehmen, die freiwillige Umsetzung der überarbeiteten IMO-Richtlinien zur Reduktion von Unterwasserlärm zu prüfen. Reedereien sind verpflichtet, Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion/Energieeffizienz umzusetzen, um verbindliche Standards zu erfüllen. Viele effektive Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen bieten ebenso einen effektiven Ansatz zur Reduktion von Unterwasserlärm. Durch eine sorgfältige Auswahl der Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion/Energieeffizienz kann so in vielen Fällen sogar eine Verringerung von Unterwasserlärm ohne zusätzliche Kosten erreicht werden.

Runder Tisch Unterwasserschall und Schifffahrt

Der VDR ist Kooperationspartner des Runden Tisches Unterwasserschall und Schifffahrt, welcher im Jahr 2023 durch Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), zusammen mit den weiteren Partnern, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) sowie dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM), ins Leben gerufen wurde.

Ziel des Runden Tisches ist es, alle beteiligten Interessengruppen zu diesem Thema zusammenzubringen. Im Zentrum stehen in erster Linie der Informationsaustausch und das fachliche Gespräch, um die Entwicklung und Umsetzung der aktuell relevanten Regularien zur Reduktion von Unterwasserlärm konstruktiv zu begleiten und zu diskutieren.