Sicherheit der Seewege

Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Nahen Osten: Die wichtigsten Fragen und Antworten

 

Worum geht es bei der gemeinsamen Schutzoperation der Marinen im Roten Meer?

Ziel ist der Schutz von Handelsschiffen vor Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 folgten.

 

Warum bedarf es einer militärischen Schutzmission?

Ohne Marineeinheiten ist der Schutz der zivilen Handelsschifffahrt in dem Seegebiet um das Rote Meer nicht möglich. Die Entscheidung der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, eine gemeinsame Schutzoperation der Marinen im Roten Meer zu etablieren, ist wichtig, um die Handelsschifffahrt in diesen Gewässern zu schützen und die internationalen seegestützten Lieferketten zu sichern. Das Rote Meer ist eine der am meisten befahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Eine eingeschränkte Freiheit dieses Seeweges hat weitreichende Konsequenzen für die Versorgung Deutschlands und Europas.

 

Können die Schiffe nicht einfach eine andere Route nehmen?

Die Route an der Küste des Jemen vorbei, ist die kürzeste, wenn es um den Schiffstransport von Gütern zwischen Asien und Europa geht. Sie führt aus dem Golf von Aden über die Meerenge von Bab al-Mandab ins Rote Meer und dann durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Die Alternativroute um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika herum ist um mehrere Tausend Kilometer länger. Die Kosten für den Umweg liegen für Reedereien für jede Fahrt im sechsstelligen Bereich. Denn die Schiffe benötigen deutlich mehr Kraftstoff. Neben dem Kraftstoff steigen auch die Ausgaben für die Versicherung der Seereise oder den Sicherheitsaufwand.

 

Wie will die EU die Handelsschiffe schützen?

Kern des Einsatzes wird die Präsenz von europäischen Marineeinheiten insbesondere im südlichen Roten Meer und in der Meerenge von Bab al-Mandab sein. Sie sollen Handelsschiffe begleiten und im Ernstfall Angriffe abwehren.

Der Umweg um Afrika bedeutet eine große zeitliche Verzögerung in der Lieferkette.